Über mich

Wie alles anfing
Ich habe vor ungefähr zweieinhalb Jahren angefangen, Baskisch zu lernen. Das war nie geplant gewesen, es ist einfach irgendwie passiert ... Angefangen hat es wohl mit meinem neuen Handy, das ich zu meinem fünfzehnten Geburtstag bekommen habe. Dort habe ich nachgesehen, auf was für Sprachen man es stellen kann, und die exotischste davon war Baskisch. Ich habe mich zu der Zeit eher für Walisisch oder Irisch interessiert, aber das gabs eben nicht. Also habe ich eines Tages gedacht, es wäre doch auch ziemlich cool, mein Handy auf Baskisch zu haben, und habe es umgestellt, womit ich, obwohl ich anfangs nur etwa fünf Wörter Baskisch konnte, von denen nur ein einziges (und zwar "eta", "und") überhaupt auf dem Handy vorkam, nach einer Weile auch ganz gut zurechtkam.
Nachdem ich nun also mein Handy täglich auf Baskisch verwendete (und inzwischen auch wusste, was "per Bluetooth senden" oder "löschen" heißt), wollte ich dann irgendwann doch mal genauer wissen, wie diese Sprache eigentlich funktioniert, und habe mir zu diesem Zweck einen kleinen Sprachführer besorgt (den ich noch von fünf weiteren Sprachen habe), einfach um mir ein Bild davon zu machen. Lernen wollte ich sie irgendwann schon auch, aber eben irgendwann später, wenn ich Walisisch einigermaßen gelernt hatte oder so ...
Ich habe mir also diesen Sprachführer besorgt, und als ich ihn gelesen habe, hatte ich plötzlich das Gefühl, bis dahin eine völlig eingeschränkte, eben indoeuropäische, Vorstellung von Sprache gehabt zu haben ... und trotzdem, obwohl das alles so fremd war, hatte ich gleich das Gefühl: "Das kann man lernen."
Und so war es dann irgendwie auch ... ohne dass ich es vorgehabt hätte, hat mich Baskisch in seinen Bann gezogen, und als ich schließlich beschlossen habe, es tatsächlich zu lernen, konnte ich schon eine ganze Menge.
Inzwischen (seit ungefähr anderthalb Jahren) ist es meine beste Fremdsprache und so war für mich schon lange klar, dass ich nach dem Abi ein Jahr ins Baskenland will.

Der lange Weg zu einer Einsatzstelle
Und damit fingen dann die Schwierigkeiten an. Wie ich auch in meinem Blog-Untertitel geschrieben habe, ist das Baskenland ein "Land, das nicht auf den Karten ist", also eine staatenlose Nation. Und da die Anbieter von Freiwilligendiensten alle nur Staaten kennen, war es schon einmal schwierig, gezielt nach etwas im Baskenland zu suchen, bei einigen kann man sich sogar nur für Staaten bewerben. Ich wollte aber nicht nach Frankreich oder Spanien, ich wollte ins Baskenland.

In der Datenbank des Europäischen Freiwilligendiensts habe ich dann aber überraschend etwas gefunden, was mir das perfekte Projekt erschien: ein baskisches Radio, das ich schon lange kenne und sehr gerne höre. Ich habe also sofort dorthin geschrieben. Das war Ende Oktober. Eine Antwort bekam ich erst drei E-Mails und eineinhalb Monate später - die Koordinatorin sei gerade im Urlaub (aber doch bestimmt nicht seit Oktober!), ich solle im Januar noch einmal schreiben. Das habe ich getan (ich gebe zu, es war schon im letzten Drittel des Monats) und zur Antwort nur bekommen, dass die Stelle inzwischen besetzt sei.

Zum Glück hatte ich in der Zwischenzeit auch Träger von anderen Freiwilligendiensten angeschrieben und mich erkundigt, ob sie Einsatzstellen im Baskenland hätten. Von einigen bekam ich gar keine Antwort, von anderen keine hilfreiche, aber eine Organisation erklärte mir, sie hätten zwar keine Stellen dort, ich könne mir aber selbst eine suchen, die sie dann anerkennen lassen würden. Also habe ich einen Bekannten, der lange im Baskenland gelebt hat, um Hilfe gebeten, eine Einsatzstelle für einen Internationalen Jugendfreiwilligendienst im Bereich Kultur zu finden, und er hat versprochen, sich darum zu kümmern. Das hat sich dann allerdings hingezogen, ohne zu einem Ergebnis zu führen.

Ende Januar hatte meine Mutter schließlich die geniale Idee, ich könnte bei den Stadtverwaltungen verschiedener Städte nachfragen, ob die mir passende Einrichtungen in ihrer jeweiligen Stadt nennen könnten. Ich habe mir also achtzehn Städte ausgesucht und angeschrieben. Antwort bekam ich zunächst nur von fünf, aber dafür hatten drei davon gleich die in Frage kommenden Organisationen angeschrieben und diese hatten mir sofort geschrieben und um genauere Informationen gebeten. Von zwei davon habe ich dann erst mal nichts mehr gehört, darunter auch die Organisation in Tolosa, der von mir favorisierten Stadt. Weil ich eben sehr gerne nach Tolosa gegangen wäre, habe ich, als auch auf meine dritte Mail keine Antwort kam, noch einmal bei der Stadtverwaltung nachgefragt, ob die vielleicht herausbekommen könnten, was da los sei, ob meine E-Mails überhaupt ankommen. Ich habe dann erfahren, dass der, der mir geschrieben hatte, inzwischen in Elternzeit war, und mir wurde gesagt, die Organisation würde sich in der nächsten Woche bei mir melden. Hat sie aber nicht, weder in der nächsten Woche noch sonst irgendwann.
Von der zweiten Organisation habe ich dann schließlich erfahren, dass bei ihnen zurzeit überhaupt nichts vorangeht, weil sie viel zu viel Arbeit und zu wenig Leute haben, und dass sie mir Mitte April Bescheid sagen würden, ob ein Freiwilligendienst bei ihnen möglich wäre oder nicht. Haben sie auch nicht.
Von den Städten habe ich nach ein bis zwei weiteren E-Mails noch einmal von fünf Antworten bekommen und auch (Wochen später) noch einmal eine E-Mail von einer Organisation, aber das hat mir alles nicht so sehr zugesagt. Ich habe also noch abgewartet, bis ich das schriftliche Abi hinter mir hatte, und sogar noch bis Ende April, ob mir diese eine Organisation noch antwortet, und dann meiner Entsendeorganisation Bescheid gesagt, dass ich mich entschieden habe. Wobei die Entscheidung nicht schwer war, schließlich hatte ich letztendlich nur eine einzige Organisation zur Auswahl, die mir wirklich gefallen hat. War andererseits vielleicht besser so, so habe ich immerhin keine Zweifel, ob ich mich nicht lieber hätte anders entscheiden sollen ...

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